Die EU-Kommission hat am 16. Januar 2009 eine Studie veröffentlicht, die in sich widersprüchlich ist. Die Studie bestätigt in wesentlichen Einzelergebnissen die Argumente gegen eine Zulassung von Riesen-Lkw. Trotzdem kommen die Gutachter zu einer insgesamt positiven Bewertung einer Riesen-Lkw-Zulassung in Europa, bleiben aber konkrete und nachvollziehbare Belege für diese positive Bewertung schuldig.
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Die Gutachter wiederholen in ihrer Studie die bekannte These der Riesen-Lkw-Befürworter, dass eine Zulassung von Riesen-Lkw zu einer Reduzierung der Lkw-Fahrleistung (road vehicle-km) führen würde. Belastbare Belege oder plausible Argumente zum Beleg dieser These können die Gutachter allerdings nicht anführen. Ebenso wenig können die Gutachter entkräften, dass inzwischen zahlreiche wissenschaftliche Studien zu dem Ergebnis gekommen sind, dass aufgrund von massiver Verkehrsverlagerung von Schiene und Binnenschiff und induziertem Verkehr eine Reduzierung der Lkw-Fahrleistung durch Riesen-Lkw nicht zu erwarten ist.
Wegen der fehlenden Belege für eine Reduzierung der Lkw-Fahrleistung ist auch die These der Gutachter hinfällig, dass sich in der Folge positive Verkehrssicherheits- und Umwelteffekte ergeben könnten.
In ihrer positiven Bewertung vermischen die Gutachter zudem Gemeinwohl und Partikularinteressen: Milliardenkosten für Infrastrukturanpassungen, die von den Steuerzahlern zu finanzieren wären, werden mit Kostenvorteilen innerhalb des Straßentransportsektors verrechnet.
Klar einräumen müssen die Gutachter dagegen die negativen Effekte der Riesen-Lkw:Sicherheitsrisiken, Infrastrukturkosten in Milliardenhöhe, höhere Emissionen.
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