Das Reservationssystem schafft vor allem für die Transportunternehmungen und die Chauffeure Erleichterungen. Es bringt aber nicht die von Verfassung und Gesetz verlangte Reduktion des alpenquerenden Schwerverkehrs. Trotzdem begrüsst die Alpen-Initiative das System, weil es eine Vorstufe zur Alpentransitbörse sein kann.
Im Vorschlag des Bundes für die Schaffung eines Reservationssystem für den Schwerverkehr auf A2 und A13 fehlt das wichtigste Element: eine schrittweise Reduktion der Fahrten gemäss Verkehrsverlagerungsgesetz (Reduktion von 1,4 Mio. auf 650’000 Fahrten pro Jahr bis 2009). Somit bleibt nur eine Begrenzung auf dem heutigen Niveau (Kapazität des Tropfenzählers nach Sicherheitsvorgaben). Die bessere Verteilung über den Tag wird sogar tendenziell zu höheren Lastwagenzahlen führen. Wenn das System nur am Gotthard und am San Bernardino eingesetzt wird, droht zusätzlicher Verkehr über die Walliser Pässe. Das System ist teuer und benötigt viel Platz. Der Gewinn liegt in erster Linie beim Transportgewerbe, das sein Fahrten besser planen kann. Gewinnen wird auch der übrige Strassenverkehr, der reibungsloser abgewickelt werden kann. Wegen der Schaffung der nötigen Warteräume ist auch die Realisierungszeit relativ lang. Positiv zu werten ist die mit dem Buchungssystem verbundene Information über das Bahnangebot. Darüber fehlen aber im Konzept konkrete Angaben. Das System liefert keinen langfristigen Anreiz zum Umsteigen auf die Bahn. Gefördert wird höchstens der kurzfristige Entscheid, die Rola zu benutzen, wenn gerade keine Tickets für die Strasse mehr erhältlich sind. Es erfolgt aber kaum eine grundsätzliche Änderung der Logistikkonzepte der Verlader. Da die Buchung (abgesehen von der Reservationsgebühr, die zurückerstattet wird) gratis ist, ist mit grossem Andrang zu rechnen. Die Festlegung der für einen bestimmten Tag bzw. eine bestimmte Stunde möglichen Fahrten dürfte schwierig sein. Bei zu hoher Festlegung kann entweder das Versprechen auf freie Fahrt nicht eingehalten werden, oder der aus Sicherheitsgründen nötige Abstand der Lastwagen im Tunnel muss reduziert werden. Im Unterschied zum Reservationssystem verlangt die Alpentransitbörse, welche die Alpen-Initiative vor einem Jahr vorgeschlagen hat, eine schrittweise Reduktion der Fahrten gemäss Zielsetzung des Verkehrsverlagerungsgesetzes. Die erlaubten Fahrten würden im Internet dem Meistbietenden versteigert. Damit werden keine Fahrten angetreten, für die kein Ticket vorliegt. Grosse Warteräume erübrigen sich. Es entsteht ein nachhaltiger Anreiz, die Logistik auf die Bahn auszurichten.Vernehmlassungsantwort der Alpen-Initiative