10. November 2011

Bei der Totalrevision des Urner Richtplans misst die Kantonsregierung dem Güterverkehr zu geringes Gewicht bei. Die Alpen-Initiative schlägt vor, genügend Raum für Verladestationen von Lastwagen und Autos vorzusehen. Sie fordert vom Kanton auch, dass er sich für die Variante Berg-lang als Güterverkehrstunnel, eine abgespeckte Variante des Ausbaus der Axenstrasse und einen Kleinterminal für den Güterumschlag Bahn/LKW einsetzt.

Das Mitwirkungsverfahren zur Totalrevision des kantonalen Richtplans in Uri läuft bis zum 11. November 2011. Als national tätige Umweltorganisation verteidigt die Alpen-Initiative zwei wichtige Anliegen des Kantons Uri: die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene sowie das Ausbauverbot für Transitstrassen im Alpenraum. Beide Anliegen wurden vom Urner Stimmvolk wiederholt bestätigt, zuletzt im Mai 2011 mit dem zweifachen Nein zu einer zweiten Strassenröhre am Gotthard.

Die Alpen-Initiative schlägt in ihrer Stellungnahme vor, den Richtplan in fünf Punkten zu ergänzen:
1. Der Kanton Uri soll im Raum Bahnhof Göschenen sowie im Raum Erstfeld-Schattdorf die nötigen Landflächen reservieren für den vom Bund vorgesehenen Verlad von Lastwagen und Autos während der Sanierung des Gotthard-Strassentunnels. Zudem soll der Kanton planerisch Vorkehrungen treffen, die ein Lastwagenfahrverbot im Strassentunnel ermöglichen.
2. Der Kanton Uri soll zusammen mit dem Kanton Schwyz prüfen, die Axenstrasse nicht durchgehend neu zu bauen. Stattdessen soll nur der Fahrstreifen Süd-Nord in einen neuen Tunnel verlegt werden. Es ist dabei auch auf den Morschacher Tunnel zu verzichten.
3. Damit auf der Schiene genügend Kapazitäten für die Verlagerung vorhanden sind und der Urner Lebensraum geschont werden kann, soll der Kanton auf die Realisierung des Projekts „Berg-lang“ bis 2030 drängen.
4. Uri soll an geeigneter Stelle einen Kleinterminal für den so genannt unbegleiteten kombinierten Verkehr vorsehen. Von diesem Terminal aus können Betriebe, die nicht ans Eisenbahnnetz angeschlossen werden können, bedient werden. Für die lange Distanz die Bahn, für die Feinverteilung der Lastwagen, so das Konzept hinter der Idee eines Kleinterminals.
5. Uri soll sich mit den anderen Zentralschweizer Kantonen für den Kehrichttransport auf der Schiene einsetzen und nicht nach der Eröffnung der neuen Kehrichtverbrennungsanlage bei Luzern ganz auf Lastwagentransporte umsteigen.

Die Alpen-Initiative ist überzeugt, dass mit diesen Vorschlägen die kantonale Richtplanung Uris nachhaltiger, ökologischer und für den Urner Lebensraum verträglicher ausgestaltet werden kann.

Kontakt
Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13