15. August 2001

Am Sonntag 19. August soll in drei Gemeinden des Tals von Chamonix eine Volksabstimmung über die Rückkehr der Lastwagen durch den Mont-Blanc-Tunnel stattfinden – wenn es nach den Gemeinden geht. Doch der Departements-Präfekt Pierre Breuil hat Widerspruch eingelegt. Am Donnerstag 16. August entscheidet das Gericht in Grenoble, ob das Volk sich zu seiner Zukunft äussern darf oder nicht.

800‘000 Camions pro Jahr sind durch das Tal von Chamonix gedonnert, bevor der Tunnel nach dem Unfall im März 1999 geschlossen wurde. Seitdem hat sich die Lebens- und Umweltqualität stark verbessert. Die Bevölkerung des Tals und die Gemeinderegierungen von Chamonix, Les Houches und Servoz stehen geschlossen ein für weniger Strassenverkehr. Am Sonntag, 19. August wollen sie dies in einer Volksabstimmung zeigen. Der Volkswille passt dem Präfekten der Hochsavoien Pierre Breuil nicht ins Programm. Er hat Widerspruch gegen die Volksabstimmung eingelegt. Begründung: Der Tunnel falle nicht in den Kompetenzbereich der Gemeinden, sondern sei eine nationale Angelegenheit zwischen Frankreich und Italien. Ausserdem falle die Zufahrtsstrasse RN 205 in die Zuständigkeit des Präfekten. Die Gemeinden wollen unabhängig vom Gerichtsentscheid an der Volksabstimmung festhalten – das Volk lässt sich nicht einfach mundtot machen! Die Alpen-Initiative, Greenpeace und die Initiative Transport Europe ITE unterstützen den Kampf gegen die Rückkehr der Lastwagen an den Mont-Blanc. Das Volk darf nicht um die Entscheidung über seine eigene Zukunft geprellt werden.