Die Alpen-Initiative begrüsst in ihrer Vernehmlassung die Einführung eines Reservationssystems für den Schwerverkehr und freut sich, dass der Bund ansatzweise die Idee der Alpentransitbörse aufgegriffen hat. Punkto Verlagerung und Sicherheit allerdings geht das vom vorgeschlagene System für die Umweltorganisation zuwenig weit. Sie empfiehlt deshalb, eine schlankere, effizientere und kostengünstigere Lösung auszuarbeiten.
Die Alpen-Initiative begrüsst die Philosophie, wonach eine begrenzte Verkehrsinfrastruktur bewirtschaftet werden muss. Der Aspekt der Sicherheitsoptimierung, der eigentliche Grund für die Schaffung des Reservationssystems, ist aber im vorgeschlagenen Modell zuwenig berücksichtigt. Zudem fehle dem Reservationssystem das wichtigste Element: eine schrittweise Reduktion gemäss Verkehrsverlagerungsgesetz. Somit bleibt der Verkehr bestenfalls auf dem heutigen Niveau begrenzt. Das System liefert keinen langfristigen Anreiz zum Umsteigen auf die Bahn. Wenn eine Reservation nur am Gotthard und am San Bernardino verlangt wird, droht in absehbarer Zeit zusätzlicher Verkehr über die Walliser Alpenübergänge. Deshalb ist das System auf weitere Alpenübergänge auszudehnen. Die Alpen-Initiative hegt auch Bedenken bezüglich der Realisierung. Wegen der Schaffung von grossen Warteräumen sei die Realisierungszeit relativ lang – angesichts des Verlagerungsauftrags von Verfassung und Gesetz zu lange.
Der Verzicht auf eine obligatorische Reservation ist laut Alpen-Initiative nicht nur aus Sicherheitsgründen eine der grossen Schwächen. Dies könne absurderweise dazu führen, dass Fahrzeuge ohne Reservierung möglicherweise schneller ans Ziel kommen. Positiv bewertet wird die mit dem Buchungssystem verbundene Information über das Bahnangebot. Darüber allerdings fehlen im Konzept konkrete Angaben. Wegen diesen und weiteren Mängeln hofft die Alpen-Initiative, dass der Bund so schnell wie möglich die Realisierung der Alpentransitbörse vorantreibt. Im Unterschied zum Reservationssystem verlangt die Alpentransitbörse eine schrittweise Reduktion der Fahrten gemäss Zielsetzung des Verkehrsverlagerungsgesetzes. Ein solches System sei weit billiger und effizienter als das vorgeschlagene Reservationssystem. Gerade in der heutigen Finanzsituation des Bundes sollte dies ein wichtiger Grund für die Alpentransitbörse sein, heisst es weiter in der Vernehmlassung der Alpen-Initiative.
> Vernehmlassung zum Reservationssystem