Die Alpen-Initiative begrüsst den Ausbau der Schwerverkehrskontrollen am Simplon. Mit 90‘000 Transporten pro Jahr liegt der Simplon auf Rang drei der von Lastwagen meistbefahrenen Passübergänge. Dank der verstärkten Kontrollen steigt auf dieser gefährlichen Route die Sicherheit. Zudem tragen sie zum Schutz von Bevölkerung und Natur bei. Angesichts der vielen schweizweit festgestellten Sicherheitsverstösse hat die Alpen-Initiative eine klare Forderung: Landesweit soll jeder zehnte Lastwagen, der die Schweiz durchquert, kontrolliert werden.
Über 100 Kilometer ist das Walliser Schwerverkehrszentrum St. Maurice vom Simplon-Pass entfernt. Das ist weit, wenn man bedenkt, dass heute jedes Jahr über 90‘000 Lastwagen den Simplon überqueren. Im Jahr 2000 waren es noch 27‘000. Um die Sicherheit im Strassenverkehr besser zu gewährleisten, haben der Walliser Staatsrat Frédéric Favre, Vorsteher des Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport, und Christian Varone, Kommandant der Kantonspolizei Wallis beschlossen, die Sicherheitskontrollen auf dieser Verkehrsachse zu erhöhen. Das Personal wird aufgestockt. In Gondo auf der Italien zugewandten Seite des Simplon wie auch in Gamsen im Rhonetal sollen für diese Kontrollen in den kommenden Jahren zwei Zentren eröffnet werden. Bereits seit dem 1. November nehmen vier Polizisten und ein Mechaniker auf diesem Abschnitt mobile Kontrollen vor. « Dank diesen regelmässigeren Kontrollen und der verstärkten Präsenz erhoffen wir uns einen Unfallrückgang », verrät Brigitte Wolf, Mitglied des Komitees der Alpen-Initiative. Trotz dieser Verstärkung bedauert die Alpen-Initiative die tiefen Kontrollzahlen auf nationaler Ebene. Gegenwärtig werden nur etwa 4 Prozent des Schwerlastverkehrs kontrolliert. Die Alpen-Initiative fordert, dass diese Zahl aus Sicherheitsgründen schweizweit auf jeden zehnten Lastwagen im Transitverkehr erhöht wird. Im Jahr 2019 hat das Wallis bei insgesamt 3’347 kontrollierten Lastwagen mehr als einen Drittel wegen Unregelmässigkeiten sanktioniert. 118 Lastwagen – oder zwei Fahrzeuge pro Woche – wurden gar stillgelegt.
Gefahrguttransporte: Dringlich erforderliches Monitoring
Das Problem des Gefahrguttransports auf der Simplonpassstrasse bleibt auch mit verschärften Kontrollen bestehen. Giftige und brennbare Substanzen sind zwar auf den drei anderen Alpenübergängen Gotthard, San Bernardino und Grosser St. Bernhard verboten. Doch den Simplon mit seiner Passhöhe von über 2000 Metern über Meer dürfen sie nach wie vor passieren. Isabelle Pasquier ist diese Praxis ein Dorn im Auge: « Es ist einfach unverantwortlich, dass Lastwagen voller gefährlicher Stoffe noch immer über diese Strecke fahren dürfen, mit all den Risiken für die Bewohner und die Umwelt! » sagt die Vorständin der Alpen-Initiative und Nationalrätin. Für die Alpen-Initiative ist angesichts des Gefahrenpotenzials klar: Der Transport gefährlicher Güter ist auf allen alpenquerenden Passtrassen zu verbieten und auf die Schiene zu verlagern. Im Jahr 2016 nutzten rund 11‘000 mit giftigen Rohstoffen beladene Lastwagen den Pass. Diese Zahl entspricht einem Achtel aller am Simplon verkehrenden Lastwagen und umgerechnet 40 Lastwagen pro Tag. Isabelle Pasquier will über diesen Gefahrenherd stets im Bild sein und verlangt laufend aktuelle Zahlen über die Entwicklung des Gefahrguttransports am Simplon. Ihre Motion, die sie dazu im Parlament eingereicht hat, wurde vom Nationalrat bereits angenommen.