Die Trivarga AG aus Zürich erhält von der Alpen-Initiative den diesjährigen «Teufelsstein», den Preis für absurde Transporte. Die Firma importiert das Wasser «Fiji» von den Fidschi-Inseln in die Schweiz. Die Inseln im Südpazifik sind 22’000 Kilometer von der Schweiz entfernt. Mit der erstmals verliehenen Auszeichnung «Bergkristall» ehrt die Alpen-Initiative ein Projekt der Stadt Lausanne: 70 Prozent der Lebensmittel, die die Grossküchen der Stadt in Krippen, Schulen und Caféterias zubereiten, sollen aus einem Umkreis von 70 Kilometern stammen. Über 4500 Personen haben die beiden Gewinner in einer Online-Umfrage ausgewählt.
«Wasser von den Fidschi-Inseln in die Schweiz importieren, das ist exemplarisch absurd», begründet Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, die Preisvergabe: «Eine exemplarisch gute Idee hingegen ist, Lebensmittel vornehmlich in der Region einzukaufen.» Mit diesen zwei Preisen will die Alpen-Initiative die Konsumentinnen und Konsumenten dafür sensibilisieren, beim Kauf von Produkten an die Transportwege und damit an den CO2-Ausstoss zu denken.
Nominiert für den «Teufelsstein» waren drei Produkte: das von den Fidschi-Inseln importierte Wasser «Fiji», der von Emmi in Deutschland mit Schweizer Milch hergestellten «Caffè Latte Extra Shot» und der Hirschpfeffer von Migros mit Hirsch aus Neuseeland. Für 71 Prozent der Abstimmenden war klar, dass das importierte Wasser aus dem Südpazifik das absurdeste Produkt ist. Es muss 22’000 Kilometer auf Schiffen und Lastwagen zurücklegen, bevor es bei uns in den Läden steht. Der Transport einer Flasche Fijj-Wasser verursacht rund 12’000 Mal mehr CO2 als dieselbe Menge Leitungswasser. Die Importe von Fiji-Wasser haben stark zugenommen, seit es Verteiler wie Manor, Globus und andere in ihr Sortiment aufgenommen haben.
Den «Bergkristall» vergibt die Alpen-Initiative dieses Jahr zum ersten Mal. Der Preis soll Ideen würdigen, die lange Transportwege vermeiden oder ökologisch gut bewältigen. Zur Auswahl standen drei Projekte: das Projekt der Stadt Lausanne für ihre Grossküchen, das Zürcher Unternehmen ImagineCargo und das Projekt «Laines d’ici» aus dem Jura. Das Projekt aus Lausanne überzeugte die online-Abstimmenden am meisten. Es sieht vor, dass 70 Prozent der Lebensmittel, welche die Küchen zubereiten, aus einem Umkreis von 70 Kilometern stammen sollen. Die diversen Küchen liefern täglich 6370 Mahlzeiten aus. «Wir wollen mit diesen Preisen dazu beitragen, dass Unternehmen und Institutionen über Transportwege nachdenken und sie reduzieren, soweit dies möglich ist. Denn es muss unser aller Ziel sein, den CO2-Ausstosses zu reduzieren und den Klimawandel zu stoppen. Dazu gehört das Verlagern der Güter von der Strasse auf die Schiene, aber auch das Vermeiden und Vermindern von Transporten», so Jon Pult.
Für Auskünfte:
Jon Pult, Präsident Alpen-Initiative, 076 508 16 33
Philipp Rohrer, Projektleiter Kampagnen, 076 516 94 30
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