Klimaschutz ist Alpenschutz
Das Klima heizt sich auf. In den Bergen zeigt sich dies noch deutlicher als im Flachland: Die Temperaturen sind hier seit dem 19. Jahrhundert doppelt so stark angestiegen wie im europäischen Durchschnitt. Schmelzende Gletscher und auftauender Permafrost sind die offensichtlichsten Zeichen dafür. Einer der grössten Verursacher des gigantischen CO2-Ausstosses und somit der Klimaerwärmung ist in der Schweiz der Verkehr. Dieser muss unbedingt umweltverträglicher und klimaschonender werden.
Viele von uns kennen diesen Moment: Unterwegs in den Bergen freuen wir uns über das herrliche Panorama. Plötzlich fällt uns auf, dass im oberen Teil des Gletschers Felsen aus dem Eismeer ragen, die beim letzten Besuch noch nicht da waren. Und dass vor dem Gletschertor ein See entstanden ist. Deutliche Zeichen dafür, dass sich das Klima erwärmt und die Gletscher wegschmelzen. Bis Ende dieses Jahrhunderts dürften die meisten Gletscher in der Schweiz verschwunden sein.
Der Klimawandel wirkt sich in den ökologisch besonders sensiblen Alpen viel stärker aus als im Flachland: Ausbleibende Schneefälle und Trockenheit gefährden die wirtschaftlichen Grundlagen der Bergbewohnerinnen und Bergbewohner. Ein Funke genügt und die ausgetrockneten Schutzwälder können in Brand geraten. Instabile Hänge bedrohen Siedlungen und Infrastrukturen. Bergstürze, Lawinen, Murgänge und Überschwemmungen werden durch die zunehmende Zahl von Starkregen zusätzlich begünstigt. Alpentiere und -pflanzen können irgendwann nicht mehr in höhere Lagen ausweichen. Arten sterben aus und die biologische Vielfalt nimmt ab.
Der Güterverkehr auf der Strasse ist ein zentraler Verursacher des Klimawandels. Lastwagen stossen heute noch gleich viel des Klimagases CO2 aus wie vor 20 Jahren. Noch gibt es keine Grenzwerte für Lastwagen, für Autos hingegen wurden sie schon lange eingeführt. Entlang der Transitrouten durch die Alpen sind die Lastwagen für rund ein Viertel der CO2-Emissionen verantwortlich. Das muss sich ändern.
Kampagne «JA zum CO2-Gesetz»
Am 20. April 2021 lancierten wir unsere Kampagne – live aus der Berggemeinde Guttannen. Der Ort steht symbolisch für die Klimaerhitzung in den Alpen und ist besonders von klimabedingten Naturgefahren bedroht. Leider hat das Schweizer Stimmvolk dem Pariser Klimaabkommen, das der Bund ratifiziert hat, mit ihrem NEIN zum CO2-Gesetz die Absage erteilt.
Unsere Forderungen
- Gütertransporte sollen auf die 100% elektrische und erneuerbar betriebene Schiene verlagert werden.
- Der verbleibende Strassentransport muss klimafreundlicher werden. Es braucht deshalb wirksame CO2-Emissionsvorschriften für schwere Güterfahrzeuge, wie sie in anderen Bereichen bereits bestehen.
- Schwere Güterfahrzeuge, welche mehr CO2 ausstossen, sollen höhere Gebühren für die Benützung der Strassen bezahlen als jene, die klimaschonender unterwegs sind. Die Berechnung der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe LSVA soll deshalb mit einem CO2-Element ergänzt werden.
- Reduktion des CO2-Ausstosses in allen Bereichen. Bekenntnis zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem auf der Basis erneuerbaren Energien und damit Abkehr von fossilen Treib- und Brennstoffen.
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