Klimaneutraler Güterverkehr bis 2035

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Unser Ziel: Klimaneutraler Güterverkehr bis ins Jahr 2035!

Der Güterverkehr auf der Strasse wird fast ausschliesslich fossil angetrieben und schadet dem Klima massiv. Die Alpen-Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, dass der gesamte Güterverkehr in der Schweiz bis 2035 klimaneutral wird. Unser visionärer Plan umfasst drei Phasen.

Das Problem

Der Strassengüterverkehr verbraucht riesige Mengen an klimaschädlichem Diesel. Mit knapp einem Drittel aller CO2-Emissionen ist der Verkehr der grösste inländische Emittent von Treib­haus­gasen. Der Anteil des Güter­verkehrs beträgt 18 Prozent. Die Emissionen des Schwer­verkehrs sind seit 1990 ungefähr gleich geblieben. Die landes­weiten Treib­haus­gasemissionen hätten in diesem Zeitraum aber um 20 Prozent sinken müssen. Dieses Ziel wurde deutlich verfehlt – vor allem wegen des Verkehrs. Für das Alpen­land Schweiz ist das verheerend, denn die Berg­regionen sind vom Klima­wandel besonders stark betroffen.

Smoggeplagtes Mendrisio: Neben den Geleisen fährt zu viel umweltschädlicher Verkehr.

Klimasünder Lastwagen: Lastwagen stossen immer noch gleich viel CO2 aus wie vor 30 Jahren. Das zeigt unsere Studie.

Der Lieferwagenverkehr nimmt enorm zu: Von 1998 bis 2018 stiegen die gefahrenen Kilometer von Lieferwagen um 60 Prozent.

Ungebremstes Wachstum des Güterverkehrs: Die Verkehrsperspektiven 2050 des Bundes gehen beim Güterverkehr von einem Wachstum von über 31 Prozent aus!

Die klimafreundliche Schiene verliert Anteile: Im Jahr 2000 lag der Anteil des Schienengüterverkehrs in der Schweiz im Binnen-, Import- und Exportverkehr noch bei 19,4 Prozent. 2010 waren es 17 Prozent und 2018 nur noch 15 Prozent.

Die Klima- und Umweltschäden des Strassengüterverkehrs sind sehr hoch: Berechnet als sogenannte externe Kosten, belaufen sich die Schäden in der Schweiz auf 2,4 Milliarden CHF pro Jahr.

Es fahren immer noch zu viele Lastwagen durch die Alpen: Das Verlagerungsziel für den alpenquerenden Güterverkehr von maximal 650’000 Lastwagenfahrten pro Jahr wird noch immer deutlich verfehlt.

Kein Verlagerungsziel für den Schweizer Güterverkehr in der Fläche: Für den Binnen- Import- und Exportverkehr gibt es im Gegensatz zum alpenquerenden Güterverkehr kein Ziel zur Verlagerung auf die Schiene.

Wir haben die Lösung!

Das Rezept der Alpen für die ganze Schweiz: Die Alpen-Initiative hat ihren Plan für einen klimaneutralen Güterverkehr bis 2035 in der gesamten Schweiz lanciert. Mit ambitionierten, bewährten und neuen Massnahmen kann die Schweiz in diesem Sektor bis 2035 als erstes Land Klimaneutralität erreichen. Wie bei der erfolgreichen Verlagerungspolitik wird sie damit auch bei der Dekarbonisierung des Güterverkehrs wieder zur Pionierin, die vorangeht und für ganz Europa zum Vorbild wird.

Das heisst konkret:

  • Die Menge der transportierten Güter muss markant zurückgehen.
  • Deutlich mehr Güter müssen mit der Bahn statt mit Last- und Lieferwagen transportiert werden.
  • Die Städte und Agglomerationen brauchen effiziente Logistik-Konzepte und es sind möglichst wenig Last- und Lieferwagen einzusetzen.
  • Die wirklich notwendigen Fahrten auf der Strasse müssen klimaneutral und möglichst emissionsarm abgewickelt werden.

Alpen-Initiative

1989 haben wir die Alpen-Initiative lanciert und 1994 die Volksabstimmung gewonnen. Seither engagieren wir uns für die Umsetzung des Verfassungsartikels über den Alpenschutz. Dank unserem langjährigen Einsatz, fahren heute täglich rund 2’200 Lastwagen weniger durch die Alpen. Dadurch werden 210’000 Liter Diesel eingespart – also 77 Millionen Liter pro Jahr! Das entspricht der Ladung von 3’500 Tanklastwagen. Jetzt gilt es, diese Erfolgsgeschichte weiter voranzutreiben und auf die ganze Schweiz zu erweitern.

Unser visionärer Plan umfasst drei Phasen:

Phase 1 (2022 – 2025)

Beim Schienengüterverkehr setzt die Schweiz ein verbindliches Verlagerungsziel für den Binnen-, Import- und Exportverkehr. Der Bahnanteil soll bis 2030 deutlich gesteigert werden. Der Bund führt zudem ein Fördermodell für den Schienengüterverkehr in der Fläche ein und unterstützt finanziell Innovationen im Schienengüterverkehr wie die digitale automatische Kupplung.

Der Strassengüterverkehr muss ohne fossilen Diesel auskommen und vermindert werden. Dazu soll die Schweiz für Lastwagen CO2-Neuwagenflottenziele für 2025 und 2030 einführen, wie dies in der EU schon der Fall ist. Gleichzeitig müssen erneuerbare Energien sowie ein flächendeckendes Lade- und Tankstellensystem an den geeigneten Orten zur Verfügung gestellt werden. Rücksendungen von Paketen des Onlinehandels dürfen nicht mehr gratis sein.

Die Schweiz muss die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe LSVA weiterentwickeln. So sind batterie-elektrische und Wasserstoff-Lastwagen bis maximal 2027 von der LSVA zu befreien. Anschliessend bezahlen sie einen fairen Anteil der externen Kosten, die sie verursachen. Fahrzeuge der Norm Euro 6 müssen stärker belastet werden.

Im Strassengüterverkehr sollen die Tempolimiten gesenkt und Überholverbote eingeführt werden: für Lastwagen auf der Autobahn neu 70 km/h (statt 80 km/h), für Lieferwagen auf der Autobahn neu 90 km/h (statt 120 km/h). Lastwagen sollen auf Autobahnen nicht überholen dürfen.

Phase 2 (2025 – 2030)

Für Lieferwagen soll eine Leistungsabhängige Leichtgüterverkehrsabgabe eingeführt werden (angelehnt an die LSVA). Ausserdem werden die CO2-Neuwagenflottenziele für Lieferwagen bis 2030 auf null CO2-Emissionen gesenkt.

Regionale, lokale und städtische anbieterübergreifende Logistik-Bündelungszentren sollen mehr Effizienz erzielen und Fahrten vermeiden. Auch elektrische Lastenvelos müssen einen bedeutenden Anteil der Fahrten bei der Feinverteilung in Städten und Agglomerationen übernehmen.

Zudem werden emissionsfreie Zonen geschaffen, in denen keine fossile Verbrennungsmotoren zuglassen sind.

Phase 3 (2030 – 2035)

In dieser Phase wird die Klimaneutralität gesichert. So sollen ab 2035 in der Schweiz keine neuen fossilbetriebenen Lastwagen mehr in Verkehr gebracht werden. Ab 2035 werden zudem für den Güterverkehr auf der Strasse keine fossilen Treibstoffe mehr verwendet. Die konventionellen Last- und Lieferwagen, welche noch betrieben werden dürfen, können nur noch mit klimaneutral hergestellten synthetischen Treibstoffen betankt werden.

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Django Betschart
Django Betschart, Geschäftsleiter




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    Bahnhof Limmattal, Foto: Alpen-Initiative / Scanderbeg Sauer Photography

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