Luftschadstoffe und Verkehrslärm wirken sich in den Alpen besonders stark aus
Man stellt sich gerne vor, die Luft in den Alpen sei rein. Entlang der Transitachsen aber ist das überhaupt nicht der Fall. Der Schadstoffausstoss der Lastwagen wirkt sich in einem Bergtal bis zu dreimal stärker aus als im Flachland. Auch der Lärm widerhallt bis zu drei Mal lauter. Man spricht vom Alpenfaktor: Die spezielle Topografie führt dazu, dass sich Lärm und Schadstoffe in den Tälern konzentrieren. Zudem ist wenig Platz, sodass die Transitachsen die Lebensräume stark beeinträchtigen und die Landschaft regelrecht zerschneiden.
Was wäre die Schweiz ohne die Alpen? Sie beherbergen auf engstem Raum ganz verschiedene Sprachen und Kulturen. Sie sind zudem das Wasserschloss Europas und zeichnen sich durch einen weit überdurchschnittlichen Artenreichtum aus. Aber die Alpen sind ökologisch auch äusserst sensibel. Die grossen Transitachsen zwischen den wirtschaftlichen Zentren im Norden und Süden der Schweiz führen direkt durch unsere engen Täler, zum Schaden von Mensch und Umwelt.
3’000 Personen sterben jedes Jahr vorzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung. Neben einer Transitachse zu wohnen, schadet nachweislich der Gesundheit. Gemäss Bundesamt für Umwelt leben die Kinder im Kanton Uri zum Teil unter Bedingungen, wie sie in Raucherhaushalten herrschen – mit den entsprechenden Beeinträchtigungen der Atmungsorgane. 10 Prozent der Anwohner von Transitachsen leiden unter Asthma oder Bronchitis. Die schlechte Luft erhöht zudem das Risiko für Kreislaufprobleme und Herzinfarkte. Auch Lärm schadet der Gesundheit, er kann Bluthochdruck und Herzrasen auslösen.
Der Bund lässt die Umweltsituation entlang der Transitachsen seit Jahren überwachen. Verbesserungen sind feststellbar, aber der Verkehr belastet Mensch und Umwelt nach wie vor stark, auch Grenzwerte werden nicht eingehalten. Der Schwerverkehr ist dabei für 33 Prozent des Stickoxid-Ausstosses verantwortlich.
Unsere Forderungen
- Umsetzen des Alpenschutzartikels. Er hat zum Ziel, die Alpen vor den schädlichen Auswirkungen des Schwerverkehrs zu schützen.
- Erreichen des Verlagerungsziels von maximal 650’000 alpenquerenden Lastwagen pro Jahr. Die Frist zur Umsetzung des Verlagerungsziels wurde schon zwei Mal nach hinten verschoben. Jetzt, nachdem der Gotthard-Basistunnel in Betrieb ist, hat es definitiv genug Kapazitäten auf der Schiene und das Verlagerungsziel kann erreicht werden. Die Alpen-Initiative hat hierzu 4 Massnahmen formuliert.
Aktuelle Beiträge
Ja zur Biodiversitätsinitiative
Der Schutz der Biodiversität ist für die Erhaltung der einzigartigen Flora und Fauna der Bergregionen von entscheidender Bedeutung.
Mahnfeuer für den Alpenschutz
Mit symbolträchtigen Feuerzeichen haben wir gemeinsam mit Mountain Wilderness an die Wichtigkeit des Alpenschutzes erinnert. Das Augenmerk lag auf den negativen Folgen der förmlich überbordenden Freizeit- und Tourismusströme.
Tonne um Tonne donnert an Wassen vorbei – sieht so Alpenschutz aus?
Lastwagenfahrten durch die Alpen nehmen zu – das Verlagerungsziel ist noch längst nicht erreicht. Zu spüren ist dies auch in Wassen.
Keine Sparmassnahmen beim regionalen Personenverkehr
Der Bundesrat will ab 2024 die bereits eingeplanten Ausgaben um 2 Prozent kürzen.