Der Nationalrat hat am Donnerstag den Verlagerungsbericht 2017 diskutiert. «Die Alpen-Initiative freut sich über die breite Unterstützung des Nationalrats für die Verlagerungspolitik», sagt Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative. «Nun muss der Bundesrat seine Hausaufgaben erledigen und neue Massnahmen vorschlagen.» Vor allem die Zunahme der Lastwagenfahrten am Simplon und am San Bernardino muss angegangen werden.
Neue Bahntunnels durch die Alpen, eine politisch breit verankerte Zielvorgabe und ein klarer Verfassungsauftrag: Die Schweiz hat alles, damit die Verlagerung der alpenquerenden Gütertransporte von der Strasse auf die Schiene gelingen kann. «Seit der Annahme der Alpen-Initiative haben wir viel er-reicht, aber noch immer fahren zu viele Lastwagen durch die Alpen. Es braucht jetzt dringend neue Massnahmen, um das Verlagerungsziel zu erreichen», sagt Jon Pult. Die Alpen-Initiative hat vor zwei Jahren 10 Massnamen zur Erreichung des Verlagerungsziels vorgelegt.
Auch die Verkehrskommission des Nationalrats will mehr. Sie verlangt vom Bundesrat bis Ende Jahr einen Plan für die Erreichung des gesetzlich verankerten Verlagerungsziels. Regula Rytz, Vorstands-mitglied der Alpen-Initiative und Mitglied der Verkehrskommission des Nationalrats, sagt: «Ich erwarte vom Bundesrat eine Strategie, mit welchen Massnahmen er das Verlagerungsziels erreichen will. Der Bundesrat darf sich nicht auf den Lorbeeren der bisherigen Erfolge ausruhen.»
Während am Gotthard der Lastwagenverkehr zwischen 2000 und 2016 um 41 Prozent abgenommen hat, ist er im San Bernardino und am Simplon gewachsen – am Simplon gar um 230 Prozent. «Der Strassengüterverkehr darf nicht nur am Gotthard abnehmen. Auch am San Bernardino und am Simplon muss die Lastwagenzahl in Zukunft sinken», sagt dazu Jon Pult. «Beginnen könnte der Bundesrat mit einem Verbot der Gefahrguttransporte über die Simplon Passstrasse.»
Kontakt
- Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, 076 508 16 33
- Regula Rytz, Vorstandsmitglied der Alpen-Initiative, Nationalrätin BE, 079 353 86 38
- Manuel Herrmann, Leiter Alpenschutzpolitik der Alpen-Initiative, 078 765 61 16