Bei der Verkehrsverlagerung tut sich was: Die Anzahl Camions im Alpentransit nimmt nicht mehr so schnell zu wie in den Vorjahren, die Transporte mit der Bahn stabilisieren sich. Der im April veröffentlichte erste Verlagerungsbericht des Bundes zeigt: Die Verkehrsentwicklung in der Schweiz ist auf dem richtigen Weg, aber das Ziel ist noch weit.
„Wir freuen uns, dass im siebten Jahr nach Annahme der Alpen-Initiative durch das Volk erstmals der Wachstumstrend beim Schwerverkehr auf der Strasse wesentlich gebremst werden konnte“ sagt Alf Arnold, Geschäftsführer der Alpen-Initiative, und ergänzt: „Das für 2002 gesetzlich vorgeschriebene Ziel, den Lastwagenverkehr auf dem Niveau des Jahres 2000 zu stabilisieren, kann ohne Dosierungssystem nicht erreicht werden, die verlangte Senkung ab 2003 schon gar nicht“.
Jetzt konsequent verlagern Der Verlagerungsbericht des Bundes bestätigt, was die Alpen-Initiative schon lange sagt: Die bisherigen Instrumente reichen für die fristgerechte Umsetzung des Alpenschutz-Artikels nicht aus. Wir brauchen zusätzliche Massnahmen; und die beschlossenen Massnahmen müssen schneller umgesetzt werden. Die Alpen-Initiative begrüsst das Aktionsprogramm des Bundesrates. Alf Arnold fügt hinzu: „Wir halten es für wichtig, dass der Bund nicht nur den Bau von Schieneninfrastruktur fördert, sondern auch technische Innovationen wie den Horizontalumschlag und die Anschaffung von Mehrstromloks unterstützt. Zusätzlich soll der Bund die Umrüstung von Lastwagen für den Kombitransport finanziell fördern.“
Ohne Alpentransitbörse klappt es nicht Die Alpen-Initiative hat vorgeschlagen, mit einer Alpentransitbörse (Versteigerung von Fahrten über Internet) das Dosiersystem für Lastwagen weiter zu entwickeln. Nur damit kann die Zahl der Lastwagen zielgenau gesteuert werden. Dies wird auch in Zukunft nötig sein, da die Lastwagenmaut in Deutschland und Österreich, die Bahninfrastrukturen in Italien und die Verkehrspolitik Frankreichs unsichere Faktoren bleiben.
Die Umwelt im Auge behalten Die Umweltämter der Kantone Uri, Graubünden und Tessin beobachten systematisch die Umweltauswirkungen der Verlagerungspolitik. Weil das Dosierungssystem die Verkehrsströme teilweise vom Gotthard auf die anderen Pässe verlagert hat, fordert die Alpen-Initiative, diese wichtigen Untersuchungen auf die Walliser Pässe Simplon und Grosser Sankt Bernhard auszuweiten.