Der Vorstand der Alpen-Initiative, der heute Freitag 30. Oktober in Bern getagt hat, betrachtet die Abstimmung vom 29. November über Bau und Finanzierung von Infrastrukturvorhaben des öffentlichen Verkehrs (FinöV) nach der Annahme der LSVA als einen zweiten Schritt zur Umsetzung des Alpenschutzartikels. Weitere Schritte müssen folgen.
Heute muss davon ausgegangen werden, dass die Schweizer Strassen schrittweise bis ins Jahr 2005 für 40-Tönner geöffnet werden. Dann wird es sich für den alpenquerenden Transitverkehr nicht mehr lohnen, die Schweiz zu umfahren. Zu den heutigen 500’000 Transitfahrten werden damit rund 600’000 weitere hinzukommen. Bei diesem Zuwachs von Transitfahrten wird die Schweiz auch für den heutigen Umwegverkehr Bahnkapazitäten zur Verfügung stellen müssen. Andernfalls wird sich dieser Verkehr auf die Strasse ergiessen. Die FinöV stellt sicher, dass die notwendigen Ausbauten der Bahn finanziert werden. Durch den Bau der NEAT entfallen die Bergstrecken am Gotthard und Lötschberg, der Güterverkehr auf der Bahn wird dadurch rationeller, die Reisezeiten kürzer. Mit dem Rationalisierungseffekt der NEAT werden die Wettbewerbsverzerrungen zwischen der Strasse und der Schiene wenigstens teilweise aufgehoben. Für den Vorstand der Alpen-Initiative zielt die FinöV-Vorlage in die richtige Richtung. Damit jedoch das Verlagerungsziel des Alpenschutzartikels erreicht wird, müssen weitere Massnahmen getroffen werden. Neben einem Alpentransitgesetz und einer besseren Kontrolle der Verkehrsvorschriften für den Schwerverkehr muss der Bund mit einer Innovationsspritze ein Impulsprogramm in die Wege leiten, damit der Schienenverkehr schnell rationalisiert wird.