27. September 2002

Die Alpen-Initiative setzt sich für ein sicheres Dosiersystem an den Schweizer Alpenpässen ein. Das neue Tropfenzählersystem mit Gegenverkehr im Gotthardtunnel gewährleistet das nicht. Das Tropfenzählersystem darf nicht die schleichende Rückkehr zu den Verhältnissen vor der Tunnelkatastrophe vom 24. Oktober 2001 einleiten. Eine Obergrenze der Lastwagen-Fahrtenzahlen – unter dem heutigen Niveau – muss Teil des Systems sein. Es soll unverzüglich ein Alpenreservationssystem und anschliessend eine Alpentransitbörse eingeführt werden.

Die Änderung des Dosiersystems im Gotthard-Strassentunnel darf nicht zu einer schleichenden Aufweichung der sicherheitsbedingten Mengenbeschränkung für Lastwagen führen. Das neue Tropfenzählersystem muss aus Gründen der Sicherheit und Umweltverträglichkeit mit einer Obergrenze von ca. 2000 Lastwagen pro Tag am Gotthard ergänzt werden. Die Alpen-Initiative fordert eine konsequente, abgestimmte Dosierung des Güterverkehrs auf allen Schweizer Alpentransitrouten. Die Sicherheit muss gewährt bleiben, dafür genügen die neu fertig gestellten Lüftungsklappen nicht. Die Alpen-Initiative setzt sich für eine verstärkte präventive Unfallverhütung ein. Diese kann nur mit zusätzlichen organisatorischen Massnahmen garantiert werden, welche die Zahl der Lastwagen im Tunnel begrenzt und die potentielle Unfallgefahr gezielt vermindert. Dies bedingt ein Reservationssystem, das zugleich Informations- und Kontrollsystem sein kann und muss. Wer sich für unbeschränkten Lastwagenverkehr im Tunnel einsetzt, übernimmt bewusst die Verantwortung für weitere schwere Unfälle und Menschenleben! Eine Verlagerung der Fahrten, welche über dem Plafond liegen, auf die Bahn ist schon kurzfristig möglich. Das zeigt eine aktuelle Studie von Transport & Environment (siehe ). Die Alpen-Initiative fordert, dass aufbauend auf ein Alpenreservationssystem eine Alpentransitbörse eingeführt wird. Eine sicherheits- und umweltbedingte Obergrenze an Fahrten pro Tag muss Teil des Systems sein. Die alpenquerenden Fahrten müssen dann im Voraus im Internet gebucht werden, die Nachfrage regelt den Preis. Nur auf diese Weise kann ein sicherer, umweltverträglicher und gleichzeitig staufreier Alpentransit gewährleistet werden.