26. April 2012

Bei der Sanierung des Gotthard-Strassentunnels können die Lastwagen einfacher verladen werden als vom Bund vorgeschlagen. Im Konzept der Alpen-Initiative wird weniger Land benötigt, werden fast nur bereits genutzte Infrastrukturflächen beansprucht und es entstehen geringere Kosten. Dieses Konzept erhöht die Akzeptanz der Rollenden Landstrasse und beschleunigt den politischen Prozess.

Mit den Vorschlägen will die Alpen-Initiative einen konstruktiven Beitrag zur Suche nach der besten Lösung für die Abwicklung des Strassenverkehrs während der Sanierung des Gotthard-Strassentunnels leisten. Sie fordert die zuständigen Stellen von Bund, Kantonen und SBB auf, diese Ideen zu berücksichtigen. Der Landverbrauch pro Terminal kann auf 3 bis 4 Hektaren reduziert werden (die Bundeslösung braucht je 5 bis 8 Hektaren). Zum Vergleich: Das neue Schwerverkehrszentrum Ripshausen UR beansprucht eine Fläche von 7 Hektaren.

Das Konzept der Alpen-Initiative weist gegenüber den Plänen des Bundes weitere Vorteile auf:

Der Terminal Biasca wird im Bahnhofareal statt in der Industriezone realisiert. Allfällige Konflikte, aber auch mögliche Synergien mit dem NEAT-Unterhaltszentrum sind noch zu prüfen.
Das in Giornico geplante Schwerverkehrskontrollzentrum inklusive neuem Autobahnanschluss kann nach Biasca verlegt werden und schafft Arbeitsplätze. Es könnten sich Synergien mit dem Lastwagenverlad ergeben, zudem wird weniger Land verbraucht. Der Autobahnanschluss dient auch der Industriezone Biasca.
Beim Terminal in Erstfeld kann die Verknüpfung von NEAT und Bergstrecke benutzt werden, um die Rola-Züge via Bahnhof Erstfeld kreuzungsfrei ein- und auszufädeln.
Die Bahnhöfe Biasca und Erstfeld können für das Abstellen von Reservezügen und Wartung des Wagenmaterials genutzt werden, was den Landbedarf reduziert. Der grosse Wagenunterhalt kann in den Officine Bellinzona vorgenommen werden.
Der bei Attinghausen geplante neue A2-Halbanschluss erlaubt es, die von Süden kommenden Lastwagen über eine Einbahnstrasse (heute Baupiste) direkt auf die Autobahn zu führen.
Die Idee der Tessiner und Urner Regierung, im grenznahen Raum Verladestationen für die Rola einzurichten, hält die Alpen-Initiative für prüfenswert. Allerdings werden solche Terminals die Verladestationen im Tessin und in Uri nicht vollständig ersetzen können. Denn nur mit letzteren kann während der Sanierungszeit auch der alpenquerende Import-, Export- und Binnenverkehr ohne Umwege bewältigt werden. Die Alpen-Initiative hält es aber für unabdingbar, die Verladelösungen in Biasca und Erstfeld betrieblich in Bezug auf die Bedürfnisse der Kantone zu optimieren. Sie hat ihre Vorschläge in einer Studie zusammengefasst.

Kontakt:
→ Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13
→ Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42
12 Variantenstudie Verladeanlagen (PDF, 2551 KB)