Die Alpen-Initiative bedauert den tragischen Unfall im österreichischen Tauerntunnel, der leider auf traurige Art bestätigt, was die Alpen-Initiative seit Jahren fordert: Der Schwerverkehr gehört auf die Schiene. Kurzfristig fordert die Alpen-Initiative für alle betroffenen Tunnel in der Schweiz eine Senkung der Maximalgeschwindigkeit, eine vorgeschriebene Mindestdistanz von Lastwagen zu Lastwagen und eine massive Verschärfung der Gefahrgutvorschriften. Bundesrat und Parlament sind aufgerufen, Begleitmassnahmen zum Landverkehrsabkommen zu beschliessen, die bis spätestens zum Jahr 2007 eine Reduktion des alpenquerrenden Schwerverkehrs von heute 1,2 Millionen auf 500’000 Fahrten bewirkt. Eine zweite Tunnelröhre am Gotthard löst das Problem nicht: Ein Brand in einem zweiröhrigen Tunnel führt automatisch dazu, dass der Brandherd nur von einer Seite zugänglich ist. Auf der Gegenseite ist auch ein Wenden von Fahrzeugen unmöglich, weil beide Spuren besetzt sind. Schliesslich droht mit dem Bau einer zweiten Röhre die Anpassung der Gefahrgutvorschriften an die weit weniger strengen, die im doppelspurigen Seelisbergtunnel gelten. Gefährliche Güter würden damit erst recht auf die Gotthardroute gelockt, die ganze Autobahn von Basel bis Chiasso würde mit noch mehr Sicherheitsrisiken belastet.
Zur Brandkatastrophe im Tauerntunnel
29.05.1999
29. Mai 1999